Glass Guide to La Biennale di Venezia
Wieder einmal zieht es Kunstliebhaber aus allen Teilen der Welt nach Venedig. Auf den kleinen Inseln in der blauen Lagune feiert die Stadt die 56. Biennale und bietet ein Füllhorn zeitgenössischer internationaler Kunst. Das Motto „All the World’s“ stammt von dem aus Nigeria gebürtigen Kurator Okwui Enwezor. Und es tut sich ein düsteres Bild unserer Epoche auf mit all ihren Krisen, Konflikten, menschlichen Katastrophen und einem ungezügelten Kapitalismus. Viele Kunstwerke in den Länderpavillons behandeln ernste Themen wie die Flüchtlinge aus dem nördlichen Afrika, den Syrienkonflikt oder Bürgerbewegungen.
Die gigantische Schau spielt sich nicht nur in den Pavillons, in Hallen und Gärten der Giardini und rund um das Arsenale ab; über die ganze Stadt verstreut finden Veranstaltungen des Nebenprogramms statt. Auch diese drehen sich um einschneidende Ereignisse unserer Zeit, um postkoloniale Geschichtsschreibung und ihren kulturprägenden Einfluss oder appellieren an uns, sorgfältig mit unserer Umwelt umzugehen. Zeitgenössische Kunst, so zeigen die meisten Arbeiten, ist zu einem globalen Phänomen geworden, das weit über das Weltbild einer weißen Mittelklasse hinausgeht. … Mehr in NG 3 / 2015