Die lange Schnauze neugierig erhoben, fast majestätisch und mit weit geöffneten Augen erwartet der „Eco Jacaré“ (Öko-Cayman) von Bert van Ransbeeck die Besucher der Ausstellung des 4. Coburger Glaspreises in den Kunstsammlungen der Veste Coburg. Das aus recyceltem grünem Flaschenglas in dreijähriger Arbeit entstandene Tier wechselt je nach Lichteinfall und je nach Standpunkt des Betrachters seine Hautfarbe. Dieser Eye Catcher am Ausstellungseingang und einprägsame Werbeträger verspricht weitere tierische Entdeckungen, weitere faszinierende Kunstwerke aus Glas.

Glaspreis-Jury Coburg (Sven Hauschke, Milan Hlaves, Susanne Joker-Johnson, Anne Vanlatum, Jutta Page, Peter Layton)

Glaspreis-Jury Coburg (Sven Hauschke, Milan Hlaves, Susanne Joker-Johnson, Anne Vanlatum, Jutta Page, Peter Layton)

Der Coburger Glaspreis wird 2014 zum vierten Mal verliehen. Mehr als 550 europäische Künstler haben sich darum beworben. Die international besetzte Jury begutachtete 1150 per Foto eingereichte Werke aus den Jahren 2012 und 2013. 150 Künstler wurden schließlich eingeladen. Drei hoch dotierte Hauptpreise und acht Sonderpreise konnten nach einer zweiten Jury-Runde vergeben werden; ein Publikumspreis wird am Ende der Ausstellungslaufzeit verliehen.

Die Ausstellung ist eine Gesamtschau über zeitgenössisches Glas in Europa. Vertreten sind vor allem junge Künstler, wie Anna Mlasowsky, Tim Rawlinson, Andrej Jančovič oder Robyn Townsend, aber auch etablierte, wie Keith Cummings, Colin Reid oder René Roubíček. Der jüngste Teilnehmer wurde 1989 geboren, der älteste 1922. Diese Mischung ermöglicht einen Querschnitt durch die zeitgenössische Glaskunst. Sichtbar ist dies in der Vielfalt künstlerischer Äußerungen – es gibt Skulpturen, Glasbilder, Installationen, Leuchtobjekte, Mixed Media und Video Kunst. Auch technisch wird ein breites Spektrum geboten. Die Gruppierung der Werke nach inhaltlichen und technischen Aspekten erlaubt einen spannenden Rundgang durch die weitläufigen historischen Räume der Veste Coburg. Insgesamt sind über 1000 m² Fläche bespielt, davon 200 m² Ausstellungsfläche im Europäischen Museum für Modernes Glas in Rödental.

Das Renommee des Coburger Glaspreises ist groß. Seit seiner mutigen Initiierung 1977 durch den damaligen Direktor der Kunstsammlungen der Veste Coburg, Heino Maedebach, als erster Wettbewerb für modernes Glas in Europa, hat sich der Coburger Glaspreis zu einer festen Größe in der Glaskunstszene entwickelt, auch wenn es weitere renommierte Preise und Wettbewerbe gibt, was wiederum den großen zeitlichen Abstand zwischen dem zweiten und dritten Coburger Glaspreis 1985 und 2006 erklärt. Die große Resonanz von Seiten der Künstler und die weitreichende Wirkung in Besucher- und Fachkreisen sprechen dabei für sich. Thematische Vorgaben hat es bei dem Wettbewerb 2014 nicht gegeben. Die Teilnahme ist für Künstler Ansporn und Ermutigung, sich künstlerisch mit dem Werkstoff Glas auseinanderzusetzen, bedeutet aber auch einen großen zeitlichen und finanziellen Aufwand. Von der Bewerbung bis zur Preisverleihung sind 15 Monate vergangen. Die Transportkosten, Hin und Zurück, für ihre Kunstwerke müssen die Künstler selbst tragen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Coburger Glaspreis für Preisträger und Teilnehmende ein wichtiger Schritt in der künstlerischen Karriere sein kann.

Dr. Sven Hauschke, Kurator, Jurymitglied und Leiter des Europäischen Museums für Modernes Glas, erläutert die Hintergründe des Coburger Glaspreises 2014:

Dr. Meike Leyde: 170 Werke von 150 Künstlern aus 26 Ländern werden auf einer Gesamtfläche von gut 1000 m² gezeigt. Worin liegen die Herausforderungen einer solchen Präsentation?

Dr. Sven Hauschke: Beim Wettbewerb zum Coburger Glaspreis 2014 gab es keine formalen, technischen oder inhaltlichen Einschränkungen. Alle professionell tätigen Künstler, die in Europa geboren sind oder hier leben und die mit Glas arbeiten, konnten sich bewerben. Deshalb haben, anders als bei einer thematischen Ausstellung, die eingereichten Werke zunächst nichts miteinander zu tun. Die größte Herausforderung besteht darin, aus den 170 Einzelobjekten eine Ausstellung zu machen, Bezüge herzustellen und dem Besucher übergreifende Gruppen zu präsentieren, bei denen größere Zusammenhänge sichtbar werden.

ML Was zeichnet den Coburger Glaspreis 2014 aus? Was unterscheidet ihn von anderen Preisen wie dem European Glass Context?

SH Der Coburger Glaspreis ist zahlenmäßig und auch vom organisatorischen Aufwand der größte Wettbewerb im Bereich Glas. Beim European Glass Context auf Bornholm können sich Künstler nicht selbst bewerben. Vielmehr schlagen für jedes europäische Land sogenannte nationale Commissioner in zwei Kategorien – Nachwuchskünstler und etablierte Künstler – jeweils vier Künstler vor, aus denen eine Jury maximal zwei Vertreter auswählt. Bei dem zuletzt 2012 ausgerichteten Wettbewerb wurden 96 Künstler aus 28 Ländern präsentiert.

Der Coburger Wettbewerb ist offen, die Künstler bewerben sich selber. Damit erzielen wir eine möglichst große Bandbreite an eingereichten Objekten. Gegebenermaßen ist dann auch die Auswahl weitaus schwieriger. So mussten wir ungefähr 400 Künstlern leider eine Absage schicken.

4th Coburg Prize for Contemporary Glass, 2014

4th Coburg Prize for Contemporary Glass, 2014, view into the exhibition

ML Nach dem 2. Coburger Glaspreis 1985 wurde das Europäische Museum für Modernes Glas gegründet, im Jahr 1989 das erste Museum in Mitteleuropa für modernes Glas. Der 3. Coburger Glaspreis 2006 hatte den von Otto Waldrich initiierten und wesentlich finanzierten Museumsneubau von Alfred Wagner zur Folge. Wird der 4. Coburger Glaspreis vergleichbare Impulse setzen? Welche Bedeutung hat er für das Europäische Museum für Modernes Glas und für die Stadt Coburg?

SH Die Kunstsammlungen der Veste Coburg und damit auch die Stadt Coburg haben mit dem Europäischen Museum für Modernes Glas eine einzigartige Einrichtung. In den 25 Jahren, in denen das Museum nun existiert, hat es sich wegen seiner Sammlung und den vielfältigen Sonderausstellungen als Anlaufstelle für Besucher und Künstler etabliert. Wir erhalten Anfragen aus der ganzen Welt. Nicht nur in Fachkreisen verbindet man mit Coburg das Moderne Glas und sein Museum, wozu vor allem der Coburger Glaspreis als innovativer Wettbewerb seinen Beitrag leistet. Als besondere Auszeichnung werten wir es, dass zur Eröffnung des Coburger Glaspreises allein über 100 Künstler ihr Kommen angekündigt haben.

ML Schaut man nach der Herkunft der einzelnen Künstler, so fällt auf, dass britische und deutsche Künstler zahlreich vertreten sind, während beispielsweise Niederländer oder Italiener weniger häufig sind. Woran liegt das?

SH Die Niederlande sind natürlich ein kleineres Land als Deutschland oder Großbritannien. Grundsätzlich sind diejenigen Länder stark vertreten, in denen es gute, breitgefächerte und innovative Ausbildungsmöglichkeiten gibt. Da sind vor allem Großbritannien, die Tschechische Republik, Dänemark, Frankreich, die Slowakei, aber auch die Niederlande mit der Gerrit Rietveld Academie zu nennen. Italien spielt trotz der historischen Tradition bei der Glasherstellung kaum eine Rolle mehr. Allerdings droht auch Deutschland aufgrund teilweise extremer finanzieller Einsparungen bei der Ausbildung im internationalen Wettbewerb den Anschluss zu verlieren. Dies spiegelt sich auch bei den Ausstellerzahlen beim Glaspreis wider: Während 2006 noch 44 Künstler aus der Bundesrepublik, 27 aus der Tschechischen Republik, 7 aus der Slowakei und 18 aus Großbritannien stammten, kommen beim Coburger Glaspreis 2014 nun 42 Künstler aus dem Vereinigten Königreich, 29 aus Deutschland, 18 aus der Tschechischen Republik und 7 aus der Slowakei.

ML Den ersten Preis bekommt die dänische Künstlerin Karen Lise Krabbe. Sie schuf ein auffallend kleines, fragiles Pâte de Verre-Objekt, das – wenn auch versteckt – die traditionelle Gefäßform aufgreift. Was ist das Besondere, das Innovative an ihrer Arbeit?

SH Die Objekte von Karen Lise Krabbe sind Kunstkammerstücke. Nur im geöffneten Zustand sind sie als Dosen zu erkennen. Man glaubt, sie sind auf natürlichem Weg entstanden, wie durch Flut und Ebbe geformte Sandschichten. Tatsächlich werden die Dosen Schicht um Schicht in einer Sandform gegossen – ein manuelles Verfahren, dass dem Herstellungsprozess eines 3D-Druckers ähnelt. Die perfekt gearbeiteten Dosen üben eine ungeheuere Faszination aus. Trotz ihrer Fragilität und geringen Größe wirken sie keineswegs klein. Man kann sie sich auch ins Monumentale gesteigert vorstellen, als große, durch Erosion geformte Felsen. Karen Lise Krabbe spielt mit dem Werkstoff Glas, mit der Illusion einer natürlichen Entstehung, mit Form und Funktion sowie mit der Wahrnehmung des Betrachters. Ihr sind hochartifizielle Meisterwerke gelungen.

Fourth Coburg Prize for Contemporary Glass_2

4th Coburg Prize for Contemporary Glass, 2014, view into the exhibition

ML Der Coburger Glaspreis bietet eine einzigartige Möglichkeit, sich ein Bild von aktuellen Tendenzen und Strömungen in der Glaskunst zu machen. Blickt man zurück und vergleicht frühere Preisträger und deren Viten, so fällt auf, dass 1977 mit Ann Wärff eine ausgebildete Designerin den Preis bekam. Sie war Entwerferin in der Glasmanufaktur Kosta Boda. 2006 ging dann der Preis an Josepha Gasch-Muche, die ausgebildete Graphikerin ist und das Material Glas zur Umsetzung ihrer Ideen nutzt. Welche Rolle spielen Glaskünstler und das Material Glas heute und welche Stellung hat die Glaskunst in der zeitgenössischen Kunst?

SH 1977 und auch noch 1985 wurden in Coburg beim Glaspreis viele Gefäße gezeigt, die häufig mundgeblasen waren und recht kleine Dimensionen besaßen. 2006 dominierten skulpturale Arbeiten. Heute, im Jahr 2014, fällt die große Vielfalt auf. Nicht nur hinsichtlich der verwendeten Techniken, sondern auch bezüglich der eingesetzten Materialien. Glas wird kombiniert mit Kunststoff, Papier, Schiefer, Beton, Edelmetallen, Stahl, Eisen, Kupfer, Holz, Keramik, Textilien und Tierpräparaten. Glas wird als Druckmedium eingesetzt und Photographie sowie Videotechnik gerieren mehrfach zum zentralen Medium. Ferner spielt Klang in zwei Performances eine entscheidende Rolle. Sozialgeschichte und Umweltaspekte sowie kulturgeschichtliche Fragen im Zeitalter der Globalisierung treten immer mehr in den Vordergrund. Es gibt kaum ein Werk, das neben seinem künstlerischen Wert nicht auch eine inhaltliche Aussage besitzt. Mit Glas werden Emotionen und Gefühle ausgedrückt.

Man kann festhalten, dass Künstler, die mit Glas arbeiten, vollständig aus dem – traditionell gesehen – kunsthandwerklichen Schatten getreten sind. Glas ist ein Material unter vielen, ein fester, nicht mehr weg zudenkender Bestandteil der zeitgenössischen Kunst. Dies wollen wir mit dem Coburger Glaspreis 2014 heraus streichen.

ML Was ist Ihr persönliches Lieblingsobjekt des Coburger Glaspreises 2014?

SH In dem knappen Jahr der Vorbereitung und davon gut sieben intensiven Monaten befasst man sich sukzessive mit allen auszustellenden Werken, insbesondere bei der Herstellung des Katalogs. In dieser Zeit wechseln die Favoriten zwangsläufig. So gibt es auch nicht ein Lieblingsobjekt, sondern eine ganze Serie. Wir zeigen in Coburg viele Objekte, die teils starke Emotionen auslösen können – das berührt einen immer auch persönlich.

Ich bin in der glücklichen Lage, unter den ausgestellten Objekten für die Coburger Glassammlung nicht nur ein einziges Werk, sondern mehrere erwerben zu können. Da muss man sich nicht auf ein Lieblingsobjekt festlegen.

 

Dr. Meike Leyde, Kunsthistorikerin, arbeitet bei den Museen der Stadt Bamberg, lebt in Coburg.


Bert van Ransbeeck (Belgium): Öko-Caiman / Eco Jacaré, 240 x 120 cm
Coburg Maskottchen

 

Its long snout raised inquisitively, with large open eyes, almost majestically, the Eco Jacaré (Eco Caiman) by Bert van Ransbeeck greets visitors to the exhibition The Fourth Coburg Glass Prize. The animal made of recycled green bottle glass over a period of three years changes its skin color depending on the angle of the light and the viewer’s perspective. An eye catcher at the exhibition entrance as well as a memorable advertiser, the reptile promises visitors more animalistic discoveries, more fascinating art works made of glass.

The Coburg Glass Prize is being awarded for the fourth time in 2014. More than 550 artists applied. The international jury appraised photographs of 1150 works from the years 2012 and 2013. In the end, the jury invited 150 artists. After a second round, the jury awarded three generous main prizes and eight special prizes; it will present an audience award when the exhibition ends.

Glaspreis-Jury Coburg (Sven Hauschke, Milan Hlaves, Susanne Joker-Johnson, Anne Vanlatum, Jutta Page, Peter Layton)

Glaspreis-Jury Coburg (Sven Hauschke, Milan Hlaves, Susanne Joker-Johnson, Anne Vanlatum, Jutta Page, Peter Layton)

 

The exhibition provides an overview of contemporary glass in Europe. Represented are above all young artists such as Anna Mlasowsky, Tim Rawlinson, Andrej Jančovič, and Robyn Townsend but also established ones such as Keith Cummings, Colin Reid, and René Roubíček. The youngest participant was born in 1989, the oldest in 1922. This mixture allows a cross section of contemporary glass art. It becomes apparent in the diversity of artistic expression—there are sculptures, two-dimensional glass pieces, installations, light objects, mixed media, and video art. The exhibition also offers a wide spectrum of techniques. Grouped by thematic and technical aspects, the works provide visitors with a fascinating tour through the spacious historical rooms of Veste Coburg. In total, the exhibition covers more than 1000 square meters, 200 of which are at the European Museum of Modern Glass in Rödental.

 

The Coburg Glass Prize is a competition of great renown. Since Heino Maedebach, then director of the Kunstsammlungen der Veste Coburg, courageously initiated it as the first competition for modern glass in Europe in 1977, the Coburg Glass Prize has become a permanent fixture in the glass art scene, even if there are other renowned prizes and competitions. This in turn explains the immense gap between the second and third Coburg Glass Prizes of 1985 and 2006. The great feedback from artists and the extensive impact on visitors as well as experts speak for themselves. There were no thematic requirements for the competition in 2014. Participation provides an incentive and encouragement for artists to try out the material glass but also requires time and money. From the application to the award ceremony fifteen months have passed. Artists have to pay the transport costs for the art works, there and back, themselves. The past has shown that the Coburg Glass Prize can be an important step in the artistic career of award winners and participants.

 

Dr. Sven Hauschke, curator, member of the jury, and director of the European Museum of Modern Glass explains the background of the Coburg Glass Prize 2014.

 

Dr. Meike Leyde: On an exhibition area of more than 1000 square meters, 150 artists from 26 countries are showing 170 works. What are the challenges of such a presentation?

 

Dr. Sven Hauschke: There were no formal, technical, or thematic restrictions for the Coburg Glass Prize competition in 2014. All professional artists who were born in Europe or live here and work with glass could apply. That is why the submitted pieces have nothing to do with one another, contrary to works in thematic exhibitions. The biggest challenge is to create an exhibition of 170 individual objects, to make connections, and to present interrelated groups of works in which the larger contexts become visible to the visitors.

 

ML What characterizes the Coburg Glass Prize 2014? What distinguishes it from other competitions such as the European Glass Context?

 

SH The Coburg Glass Prize is the largest competition in the area of glass in numbers as well as in organization. At the European Glass Context on Bornholm, artists may not apply themselves. Instead, so-called national commissioners suggest four artists for each participating European country in each of two categories—emerging artists and established artists—from which the jury selects a maximum of two representatives. At the last competition in 2012, 96 artists from 28 countries were presented.

The Coburg competition is open; artists apply themselves. Thus we realize as broad a spectrum of submitted objects as possible. Correspondingly difficult is the selection. Unfortunately, we had to reject about 400 artists.

4th Coburg Prize for Contemporary Glass, 2014

4th Coburg Prize for Contemporary Glass, 2014, view into the exhibition

ML After the Second Coburg Glass Prize 1985, the European Museum of Modern Glass was founded; in 1989, it was the first museum in Central Europe for modern glass. The Third Coburg Glass Prize 2006 resulted in the new museum building, initiated and financed for the most part by Otto Waldrich and designed by Alfred Wagner. Will the Fourth Coburg Glass Prize set comparable impulses? What significance does it have for the European Museum of Modern Glass and the town of Coburg?

SH The Kunstsammlungen der Veste Coburg and thus the town of Coburg have a unique institution in the European Museum of Modern Glass. In the twenty-five years of the museum’s existence, it has established itself as a focal point for visitors and artists due to its collection and diverse exhibitions. Not only experts associate with Coburg modern glass and its museum—to which the Coburg Glass Prize as an innovative competition contributes significantly. We consider it a special distinction that more than 100 artists have announced that they will attend the opening of the exhibition Coburg Glass Prize.

ML Looking at the origins of the individual artists, it becomes apparent that many British and German artists are included, yet relatively few Dutch or Italian artists, for example. Why is that?

SH The Netherlands is of course a smaller country than Germany or Great Britain. Basically those countries that have good, widely varying, and innovative educational opportunities are particularly well represented. These include above all Great Britain, the Czech Republic, Denmark, France, Slovakia, but also the Netherlands with the Gerrit Rietveld Academie. In spite of its historic tradition in glass production, Italy no longer plays a significant role. Germany is in danger of falling behind in international competitions due to some drastic cuts in education. The number of exhibitors at the Glass Prize reflect this: In 2006, 44 artists came from the Federal Republic of Germany, 27 from the Czech Republic, 18 from Great Britain, and 7 from Slovakia, whereas in 2014 only 42 artists are from the United Kingdom, 29 from Germany, 18 from the Czech Republic, and 7 from Slovakia.

ML The Danish artist Karen Lise Krabbe is receiving the first prize. She created a remarkably small, fragile object of pâte de verre, which takes up the traditional—though concealed—vessel form. What is so special, so innovative about her work?

SH The objects by Karen Lise Krabbe are like pieces from a cabinet of curiosities. Viewers will recognize them as jars only in their open state. One might think that they were made in a natural manner, like layers of sand formed by high and low tide. In fact, the artist casts the jars layer by layer in a sand mold—a manual process that is similar to the production process of a 3D printer. The perfectly worked jars fascinate viewers tremendously. In spite of their fragility and minimal scale they never seem small. One could also imagine them in monumental dimensions, as large cliffs formed by erosion. Karen Lise Krabbe works with the material glass, with the illusion of natural creation, with form and function, as well as with the viewers’ perception. She succeeded in making highly artificial masterpieces.

Fourth Coburg Prize for Contemporary Glass_2

4th Coburg Prize for Contemporary Glass, 2014, view into the exhibition

ML The exhibition Coburg Glass Prize offers visitors a unique opportunity to get an idea of current trends and movements in glass art. Looking back and comparing previous award winners and their curriculums vitae, it is conspicuous that in 1977 a trained designer—Ann Wärff—received the prize. She worked for the glass manufacturer Kosta Boda as a designer. In 2006 the prize was awarded to Josepha Gasch-Muche, a trained graphic artist who uses the material glass to realize her ideas. What role do glass artists and the material glass play today and which position does glass art hold in contemporary art?

SH In 1977 and also still in 1985, the exhibition in Coburg included many vessels, which were often mouth-blown and relatively small. In 2006 sculptural works dominated. Today, in the year 2014, the immense diversity stands out. Not only in regard to the techniques but also the materials the artists employ. They combine glass with plastic, paper, slate, concrete, precious metals, steel, iron, copper, wood, ceramics, textiles, or stuffed animals. They use glass as a printing medium; many make photography as well as video techniques a central medium. Furthermore, sound plays a decisive role in two performances. In the age of globalization, social history and environmental aspects as well as art historical issues feature increasingly. There is hardly a work that does not make a statement in addition to having artistic value. Artists express emotions and feelings with glass.

One can conclude that artists who work with glass have completely stepped out of the shadow of the crafts—viewed from a traditional perspective. Glass is one material amongst many, a permanent part of contemporary art that we can no longer imagine being without. This is what we want to stress with the Coburg Glass Prize 2014.

ML What is your personal favorite in the Coburg Glass Prize 2014?

SH In nearly a year of preparation, including more than seven particularly intense months, we successively dealt with all works to be exhibited, especially in the process of putting together the catalog. In this period, the favorites inevitably changed. And thus there is not just one favorite but a whole series. We are showing many objects in Coburg, some of which can elicit strong emotions—that always touches one personally as well.

I am in the fortunate position of being able to acquire not just one but several of the exhibited works for the Coburg glass collection. Thus I do not need to settle on one favorite.

Dr. Meike Leyde, art historian, works for the Museen der Stadt Bamberg, and lives in Coburg.


Bert van Ransbeeck (Belgium): Öko-Caiman / Eco Jacaré, 240 x 120 cm
Coburg Maskottchen